Wie ihr alle wisst, haben manche Vereine Schwierigkeiten, für ausreichenden Nachwuchs zu sorgen. Ich möchte gerne in diesem Thread darüber diskutieren, woran das liegt. Zudem würden mich eure Erfahrungen in der Trainingsarbeit mit absoluten Anfängern interessieren. Oft ist es so, dass manche Kinder 1, 2 mal ins TT kommen und sich dann doch für was anderes entscheiden (Fussball). Wie muss man mit diesen Kindern arbeiten, damit sie dabei bleiben? Welche Übungen macht man etwa mit 8-10-jährigen Kindern, die gerade anfangen? Wie bringt man sie dazu, dass sie "Feuer fangen"? Und - manche Vereine stehen vor diesem Problem - wie schafft man es überhaupt, mal ein paar Kinder in die Halle zu bekommen? Was bringt z.B. das Durchführen einer Minimeisterschaft? Wie kann man mit Schulen zusammenarbeiten und was bringt es? Also haut rein in die Tasten und erzählt mal!
Das Problem ist gegeben, wenn nur ein oder 2 Anfänger vorhanden sind. Man muss die Anfänger dann motivieren, Freunde mitzubringen (mit mehreren macht es mehr Spaß).
Bei uns ist es zur Zeit so, dass wir allein in den letzen 2 Monaten rund 10 neue Kinder beim Training hatten. Davon sind schon 6 Mitglied geworden, am 6. November kommen dann die Mini-Meisterschaften, am 05. November gibt es bei uns Tischtennis in der Nacht (für 14-17 Jahre). Wer weiss, was da noch auf uns zu kommt.
Das Problem ist, immer den schwächsten zu halten, das geht nur, wenn er Freunde mitbringt. Wenn er die Motivation nicht dazu hat, wird er verloren gehen.
Wir haben die moralische Grundregel, dass sich ältere Paten um Jüngere und Anfänger kümmern. Wird dies nicht eingehalten, muss mit Saktionen gerechnet werden (aber rein sozial, denn die anderen beanstanden so ein Verhalten meist von selbst, ohne dass man als Trainerin eingreifen muss). Trotzdem ist es immer gegeben, dass man einen Spruch hört, wie "Der ist mir zu schlecht". Daran kann man nichts ändern. SPORT IST MORD - TISCHTENNIS IST TOTSCHLAG!
Die Patenregelung halte ich für sehr sozial und hört sich gut an! Es gefällt den Anfängern sehr, wenn sie die "Großen" - sozusagen als Mentoren - unterstützen. Im besten Fall muss so etwas gar nicht von oben, d.h. von Trainerin oder Trainier, dekretiert werden, sondern ergibt sich ganz von selbst.
Habt ihr auch Vorschläge für schöne Anfängerübungen?
Mittlerweile gehen die meisten auf die Kleineren von selbst zu. Dass es mal kein Stöhnen gibt, wäre gelogen und unrealistisch. Besonders am Anfang muss man spielerisch agieren. Ich achte immer darauf, dass der Schwerpunkt des Tages sowohl bei den Anfängern, als auch bei den Fortgeschrittenen der gleiche ist, z.B. VH-Technik. Dafür ist das Tennisspiel immer sehr lustig und beliebt.
Unsere Jugendlichen haben wir fast nur über die Mini-Meisterschaften gewonnen. Bei unseren 1. Mini-Meisterschaften hatten wir 3(!) Teilnehmer, alle 3 spielen zur Zeit noch, Christoph Schwarz und Sebastian Groß bei uns (Herren), der dritte Teilnehmer spielt in Alfter (auch Herren)!
Bei den nächsten Meisterschaften hatten wir 6, danach 13 Teilnehmer, also alles keine Riesenfelder! Man hat dann aber die Möglichkeit, sich um den einzelnen zu kümmern, das macht den Kids Spaß und bringt Motivation.
Je größer die Teilnehmerzahl am Training später wird, umso mehr Spaß macht es den Kids, allein schon Rundlauf ist ja bei weniger als 3 Teilnehmern gar nicht machbar!
Ich mache auch gerne Trainingswochenenden, wo gezielt mit bestimmten Leistungsklassen gearbeitet wird, um maximalen Lernfortschritt zu haben.
Tennis ist bei uns nicht große Platte, Tennis wird mit Tischtennisschläger und Ball in einem Drittel des Volleyballfeldes gespielt. Als Netz dienen die Absperrungen.
bei uns ist Tennis, sich hinter den Tisch zu stellen, den Ball auf den Boden aufspringen lassen und per Topspinbewegeung auf die andere Seite des Tisches zu platzieren. SPORT IST MORD - TISCHTENNIS IST TOTSCHLAG!
Hat schon jemand Erfahrungen mit einer Gruppe in der offenen Ganztagsgrundschule gemacht? Wie kann man zum Beispiel Kinder motivieren, die gar nicht teilnehmen wollen, aber müssen, weil es Pflichtveranstaltung ist? Vor allem dann, wenn die Kinder noch in der 1./2. Klasse sind und andere aus der 3./4. Klasse gerne an die Platte wollen?
Kinder motivieren, die gar keine Lust haben? Dafür möchtest du einen Tipp haben? Wenn das jemand wüsste, hätte er die gesamte Pädagogik bereits revolutioniert. Das zauberwort heißt: Intrinsische Motivation, was nichts anderes heißt als: Motivation, die aus den Kindern selbst heraus kommt. Dafür musst du prinzipiell sogenannte Standorterhebungen durchführen, indem du die Kids nach ihren Interessen fragst und versucht, deine mit diesen zu verbinden. Das heißt also, dass du das Angebot nicht lediglich auf TT beschränken, sondern auch offen sein solltest für andere Sportarten, Bewegungen usw. Genzheitlicher Sport ist für das Tischtennisspiel ja niemals falsch. Vor allem sollte man kein stupides Tischtennisspielen vollführen, sondern immer wieder Veränderungs- und Spielformen (Doppeltische, Dreiertische, Spielen mit Badminton- oder anderen Schlägern ...) einbauen. Du bist in der OGS ja nicht als wirklicher TT-Trainer zuständig, sondern als Sportpädagoge, der die Kinder ganzheitlich fördern sollte. Dass bei gutem Gelingen dann der spezifische Sport interessanter wird, ist eigentlich nur eine FRage der Zeit. Erkennen die Kinder, dass TT=Spaß ist, dann hast du es geschafft und sie sind motiviert.
Ich führe regelmäßig Schnuppertage in Schulen durch, in denen ich diese Prinzipien recht gut umsetzen kann. Wenn du Interesse, Zeit und Lust hast, komm' am Donnerstag nach Euskirchen-Wißkirchen. Da wird wieder einmal solch ein Tag stattfinden. SPORT IST MORD - TISCHTENNIS IST TOTSCHLAG!
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Offline
