Wie wird eurer Meinung nach der TT-Sport gesellschaftlich angenommen? Welche Erfahrungen habt ihr so gemacht mit Leuten, die kein TT spielen, ihr euren SPort diesen dargestellt haben? Was verbinden Außenstehenden mit diesem Sport? Wie reagieren Sie darauf, wenn ihr ihnen erzählt,dass ihr TT als Leistungs- und/ oder Mannschaftssport betreibt? Wird darüber gelächelt, das bewundert usw???
also ich glaub das tt im allgemeinen ziemlich unterschätzt wird und die meisten leute sich gar nicht vorstellen können, dass tt auch leistungssport sein kann. viele verbinden damit eher einen reinen hobbysport, den man mal im urlaub oder so treibt.
tt wird total unterschätzt nur die leute die selber spielen wissen das es anstrengend ist und die die nicht spielen denken halt looser sport !ist aber nicht so weil die spielen ja nicht richtig sondern klickern nur hin und her
schätze das der Sport um einiges unterschätzt wird. Wenn man mal sie wie die Senioren bei der letzten Europermeisterschaft (meine jetzt nicht nur die Deutschen) gespielt haben, sieht man was für ein anstrengender Sport auch die sein kann wenn man vernünftig spielt. Aber wenn man einem sagt dass man als Sport Tischtennis spielt wird man schon etwas belächelt weil es viele nicht als Sport ansehen, weil sie denken dass man nur an der platte steht den arm ein paar mal bewegt/ausstreckt und sich höchstens 1-2 Schritte von der Platte wegbewegt. die müssten es mal selbst probieren und werden es dann auch sehen. da aber auch so wenig im TV gezeigt wird wird der Sport der Bevölkerung kaum erklärt, wie zum Bsp. Fußball und oft ist TT auch noch viel spannen´der und es gibt viele Überraschungen.
TT ist ein sehr anspruchsvoller Sport, das habe ich in den letzten 16 Monaten gelernt (habe erst mit 36 Jahren angefangen, den Sport zu erlernen). Anspruchsvoll in vielerlei Hinsicht: - Technisch, weil saubere Schläge und verschiedene Schnittvarianten schwierig selber zu spielen und noch schwerer beim Gegner zu lesen sind. - Körperlich, weil eine richtige Beinarbeit Kondition, Koordination und Kraft verlangt. Ohne eine gute Beinarbeit kann man bei den Herren kaum höher als Kreisliga spielen, es sei denn, man ist ein Meister der Spielantizipation und kann hervorragend blocken. - Geistig, weil die bei kurzen Sätzen ständig notwendige Konzentration einem unheimlich viel abverlangt. TT ist nichts für schwache Nerven! - Materialtechnisch, naja, weil man sich in Fragen wie Kleben/Nichkleben, Noppen kurz/lang etc. schon ein bisschen auskennen muss.
Was die gesellschaftliche Akzeptanz anbelangt, bin ich der Meinung, dass sich der Sport noch immer nicht gut genug vermarktet, um aus dem Nischendasein hinauszukommen. Es wird immer nur lamentiert ohne Ende! Schon an der Basis müsste noch viel mehr getrommelt werden für diesen Sport, damit mal ein paar interessierte Zuschauer beispielsweise zu Bezirksligaspielen kommen. Wenn sich dann mal ein Laie (wie ich bis vor kurzem) mal in eine Halle verirrt, wo ein gutes Match stattfindet, ist man immer sehr überrascht, wie spannend, anspruchsvoll und interessant dieser Sport ist! Wenn man von Kollegen, Schulkameraden etc. belächelt wird wegen des Sports, sollte man nicht verschämt sein Haupt senken, sondern denjenigen mal offensiv dazu auffordern, sich ein Spiel mal anzuschauen! Was fehlt, sind schließlich auch charismatische Spitzensportler wie etwa ein Saive aus Belgien, oder ein Maze aus Dänemark, wo es auch einem TT-Laien Spaß macht zuzuschauen und mitzufiebern. Das Interessante an diesem Sport ist letztlich der KAMPF Mann gegen Mann, daher möchte man den Spielern ansehen, dass sie KÄMPFEN und nicht agieren wie TT-Roboter (das ist auch der Grund, warum es mir z.B. viel Spaß macht, Spielen von Lukas F. zuzuschauen...).
Ich glaube, dass das größtenteils an den Medien liegt. Denn tt ist dort meistens eine Randnotiz.Außerdem gibt es im deutschen tt einfach keine "Typen", wie es zum Beispiel ein Oliver Kahn im Fußball ist
aber genau das macht die Spannung und Attraktivität in jedem Kampfsport aus (und in diesem Sinne ist TT ein Kampfsport): der technisch Unterlegene kann, wenn er nur kämpft, gegen den technisch Überlegenen gewinnen. Der Reiz des Fussballs besteht darin, dass ein Zwerg den Riesen schlagen kann, wenn er nur genug Einsatz und Kampfkraft zeigt. Die interessantesten Spiele sind oft die, wo ein vermeintlich überlegener Verein (Bayern München) gegen einen "Kleinen" (Mainz 05) verliert, weil der mit Einsatz bestimmte Schwächen kompensieren kann. Man weiss nicht, wie es ausgeht (es sei denn, man heisst Hoyzer). Beim TT ist es auch diese Konstellation: (vermeintlich) Schwächerer gegen (vermeintlich) Stärkeren, die das Salz in der Suppe sind. So kann ein Saive, der von sich sagt, er habe null Talent, Vizeeuropameister werden und zum Volksheld in Belgien werden. Doch unseren Spitzenspielern fehlt m.M. nach dieser Kampfgeist ein bisschen. Beispiel: Boll ist sicher ein sehr netter Typ, aber welchen Nichttischtennisspieler reisst denn sein Spiel aus dem Hocker? Dass er einer der besten Techniker auf der Welt ist, bleibt dem Laien doch verborgen und ist für den auch nicht gerade faszinierend. Denkt mal daran, welchen Ruf Tennis vor BB in Deutschland hatte (war ungefähr so wie beim TT), dann kam der rote Baron und hat mit seinem emotionalen, kampfbetonten Spiel eine unglaubliche Tennis-Euphorie ausgelöst, von der heute wieder wenig zu spüren ist, weil Becker nicht mehr dabei ist. Aber so jemanden bräuchte das deutsche TT, vielleicht kann Lukas sich ja noch ein bisschen steigern???
ach so, noch was zum Thema Attraktivität von TT im TV. Warum muss es eigentlich immer die selbe Kameraeinstellung sein (von hinten oben), die ist doch langweilig. Wenn man live-Spiele anschaut, steht, sitzt man auch am liebsten ein bisschen seitlich versetzt, weil die Dynamik des Spiels so besser zur Geltung kommt. Überhaupt muss öfter bei Spielübertragungen variiert werden mit der Kameraeinstellung (nicht immer erst bei der Zeitlupe). Da kann man von Fussballübertragungen lernen!
Kompliment an deadwing! Genau diese Dinge sind es , die die Insider an diesem Sport so faszinieren. Aber wie schon angesprochen gelangt solches Wissen um den Sport kaum an Leute , die sich nicht damit auseinandersetzen , bzw. es nicht durch Medien etc. erfahren weil TT in Deutschland immer noch als Randsport betrachtet wird.